Die reformierte Kirche ist eine 500 jährige Institution. Den Reformatoren war es wichtig, die Kirche von Machtmanipulation und Irrglauben zu befreien. Dazu wurde die Bibel in die Sprache der Menschen übersetzt, Lesen und Schreiben im Volk ausgebildet und so die persönliche Kompetenz und Verantwortung eines jeden gestärkt. "Sola scriptura" - "die Schrift allein" sollte verhindern, dass die reformierte Kirche in mittelalterliche Zustände zurück fällt.
Die Reformation war sehr erfolgreich, heute im 21. Jahrhundert kann in unseren Breitengraden jedes Kind lesen, der Buchdruck wurde längst von Radio, Fernsehen und schliesslich dem Internet und sozialen Medien überrollt.
Täglich begegne ich soviel Information, dass mein Kopf vom Aufstehen bis zum ins Bett gehen ohne Unterbruch rotiert. Repetitive Arbeiten mit den Händen, wie sie vor 500 Jahren Tagesordnung waren, gibt es nur noch wenig. Ich lebe heute mehr im Kopf, denn im Körper. Das Sein als Ganzes und die sinnliche Wahrnehmung verkümmert in meinem Hirn.
Wie sollen wir wissen wer wir sind, wenn wir vor lauter Information uns selbst nicht mehr spüren?
Wie soll eine Gemeinschaft entstehen, wenn wir vor lauter Information unser Gegenüber nicht wahrnehmen?
Wie sollen wir Gott begegnen, wenn wir vor lauter Information nicht wissen wie sich diese Begegnung anfühlt?
Darum braucht es erneute eine Reformation, die den Mangel der Zeit erkennt und kreative Antworten sucht. Die bewegte Meditation ist eine kreative Antwort auf eine Welt voller Technik, Ratio und Leistung:
Wir wollen Musik durch den Körper fliessen lassen und zum Ausdruck bringen, uns ganz auf den gegenwärtigen Moment einlassen, einschließlich der Gedanken, Empfindungen und Emotionen. Bewegte Meditation fördert die Entwicklung von Zentriertheit und Stille. Wir nehmen präsent den eigenen Körper wahr, richten den Geist auf das gegenwärtige Tun aus und öffnen unsere Herzen gegenüber Gott, seiner Schöpfung, uns selbst und unserem Gegenüber.
Ich, Magdalena Felix, geboren 1974, wohne seit 2003 in Bonaduz und bin selbständige Bewegungsfachfrau und Mutter zweier erwachsener Töchter. Seit 2012 führe ich meine eigene Firma zur Gesundheitsförderung, Tanzschule und Bewegungsstudio in Bonaduz.
Ich wurde als letztes Kind in eine siebenköpfigen Pfarrfamilie hinein geboren und bin wohl-behütet aufgewachsen. Der christliche Glaube, seine Wertvorstellungen und die Musik haben mich von Geburt an begleitet. Wir haben zum Beispiel vor jeder Mahlzeit gesungen oder gebetet. Ich freue mich besonders, dass ich auch mit meinen zwei erwachsenen Töchtern und meinem Partner diese Tradition des Singens bis jetzt beibehalten konnte. Auch wenn ich meine Alzheimer kranke Mutter im Pflegeheim besuche, singen wir immer zusammen.
Ich tanze in meiner Freizeit seit bald 30 Jahren und bin immer noch unterwegs auf meinem persönlichen spirituellen Weg. Durch die Yogalehrerausbildung habe ich ein Mittel gefunden, wieder mehr zu meinen Wurzeln zu finden und bin seither wieder mehr mit Gott verbunden.
Tanzen ist für mich die verkörperte Lebensfreude, und vereint alle gesundheitsfördernden Benefits der Bewegung und der Musik. Ich bin sehr motiviert, bewegte Meditation für alle, auch für Menschen in sensiblen Lebensphasen anzubieten.
Ich habe ein grosses Einfühlvermögen und kann gut mit unterschiedlichen Menschen umgehen. Ich begleite Menschen in Personal coaching, wo ich mein Wissen und meine Intuition anwenden kann. Ich bin überzeugt, dass meditativer Tanz als Kumulation der heilsamen Wirkungen der Bewegung, bewusstem Atmen, der Musik und der zwischenmenschlichen Berührungen ein riesiges Potenzial hat, und würde das gerne künftig für die reformierte Kirche anbieten.
Wenn die Kirche ein Ort wird, wo man sich zur Musik bewegt, dann darf es vielleicht ein bisschen so werden.....
Und David und das ganze Haus Israel tanzten vor dem
Herrn,
mit verschiedenen Hölzern vom Wacholder, mit Leiern, mit Harfen und Pauken, mit Rasseln und mit Zimbeln.
Und David tanzte voller Hingabe vor dem Herrn, und David war umgürtet mit einem linnenen Efod.
Und als die Lade des HERRN in die Stadt Davids gekommen war und Michal, die Tochter Sauls, aus dem Fenster blickte,
sah sie, wie König David vor dem HERRN umherwirbelte und tanzte. Da verachtete sie ihn in ihrem Herzen. David aber sagte zu Michal: Vor dem Herrn, der mich vor deinem Vater und seinem ganzen
Haus erwählt hat und der mich zum Fürsten über das Volk des Herrn, über Israel, bestimmt hat, vor dem Herrn tanze ich.
2 Sam 6,5ff